Dienstag, 8. Oktober 2013

Billiger Tee macht krank!

Der Fluoridgehalt in 38 Teeprodukten wurde von einem Team von Wissenschaftlern der Universität von Derby untersucht. Die Forscher analysierten sowohl trockenen Tee als auch einen Teeaufguss mit einer Ziehzeit von zwei Minuten und verglichen die Fluorid-Spiegel, die jemand bei einem durchschnittlichen Konsum von vier Tassen oder einem Liter Tee hat. Die empfohlene Höchstmenge, die ein Erwachsener täglich aufnehmen sollte, liegt bei drei bis vier Milligramm. Die Forscher entdeckten allerdings in den preiswerten Teemischungen 75 bis 120 Prozent der empfohlenen Tageshöchstmenge. Durchschnittlich enthielt ein Liter billiger Supermarkt-Tee sechs Milligramm Fluorid.

Das Forschungsteam stellte auch erhebliche Unterschiede im Fluoridgehalt bei billigen Schwarzteemischungen der Supermärkte fest. Doch wie kommt das Fluorid in den Tee? Teepflanzen reichern sich während ihres Wachstums mit Fluorid an und die ältesten Blätter enthalten das meiste Fluorid. Gerade diese Teeblätter werden aber zu billigem und kräftigem Tee verarbeitet.
Eine hohe Zufuhr von Fluoriden kann eine Reihe von Gesundheitsbeschwerden verursachen.

Als Folge kann die weniger gefährliche, aber unschöne Zahnfluorose auftreten, die weiße und braune Verfärbungen auf der Zahnschmelzoberfläche verursacht und den Zahn weniger widerstandsfähig gegen Karies macht. Das verleiht den Zähnen ein unschönes fleckiges Aussehen und macht jedes strahlende Lächeln zunichte. Es ist darüber hinaus ein Zeichen, dass Fluorid bestimmte Enzyme im Körper geschädigt hat.

Quelle: Spiber - Fotolia.com

Gefährlicher ist dagegen die Knochenfluorose. Diese lähmende Krankheit macht sich durch Symptome wie Knochen- und Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Verdauungsbeschwerden bemerkbar und führt schließlich zu Osteoporose, porösen Zähnen und Nierenproblemen. Menschen, die routinemäßig 10 bis 20 Milligramm Fluorid täglich über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren aufgenommen haben oder 2,5 Milligramm täglich über mindestens 40 Jahre müssen solche Gesundheitsprobleme befürchten. Im schlimmsten Fall wird die Wirbelsäule durch übermäßige Kalkeinlagerungen völlig steif und unbeweglich.

»Obwohl Fluorid als wichtiger Mikronährstoff für die menschliche Gesundheit angesehen wird, zur Vorbeugung gegen Karies und zur Förderung gesunder Knochen, kann eine übermäßige Zufuhr in der Ernährung nachteilige Auswirkungen haben«, sagen die Forscher. »Menschen trinken vielleicht große Mengen Tee zusätzlich zu anderen Fluorid-Quellen in der Ernährung, ohne sich möglicher Probleme bewusst zu sein. Tatsächlich sind in Großbritannien und Amerika Fälle von Knochenfluorose dokumentiert worden, bei Personen, die mehr als die übliche Menge an billigem Tee konsumierten.«


Quelle: Laura Chan, Aradhana Mehra, Sohel Saikat, Paul Lynch, Human exposure assessment of fluoride from tea (Camellia sinensis L.): A UK based issue?, Food Research International, Volume 51, Issue 2, May 2013, Pages 564-570, ISSN 0963-9969, DOI: 10.1016/j.foodres.2013.01.025
Bundesinstitut für Risikobewertung: »Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden in Kräutertees und Tees sind zu hoch«, Pressemitteilung 18/2013 vom 15.06.2013

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