Der Fluoridgehalt in 38 Teeprodukten wurde von einem Team
von Wissenschaftlern der Universität von Derby untersucht. Die Forscher
analysierten sowohl trockenen Tee als auch einen Teeaufguss mit einer Ziehzeit
von zwei Minuten und verglichen die Fluorid-Spiegel, die jemand bei einem
durchschnittlichen Konsum von vier Tassen oder einem Liter Tee hat. Die
empfohlene Höchstmenge, die ein Erwachsener täglich aufnehmen sollte, liegt bei
drei bis vier Milligramm. Die Forscher entdeckten allerdings in den preiswerten
Teemischungen 75 bis 120 Prozent der empfohlenen Tageshöchstmenge.
Durchschnittlich enthielt ein Liter billiger Supermarkt-Tee sechs Milligramm Fluorid.
Das Forschungsteam
stellte auch erhebliche Unterschiede im Fluoridgehalt bei billigen
Schwarzteemischungen der Supermärkte fest. Doch wie kommt das Fluorid in den
Tee? Teepflanzen reichern sich während ihres Wachstums mit Fluorid an und die
ältesten Blätter enthalten das meiste Fluorid. Gerade diese Teeblätter werden
aber zu billigem und kräftigem Tee verarbeitet.
Eine hohe Zufuhr von
Fluoriden kann eine Reihe von Gesundheitsbeschwerden verursachen.
Als Folge kann die
weniger gefährliche, aber unschöne Zahnfluorose
auftreten, die weiße und braune Verfärbungen auf der Zahnschmelzoberfläche
verursacht und den Zahn weniger widerstandsfähig gegen Karies macht. Das
verleiht den Zähnen ein unschönes fleckiges Aussehen und macht jedes strahlende
Lächeln zunichte. Es ist darüber hinaus ein Zeichen, dass Fluorid bestimmte
Enzyme im Körper geschädigt hat.
Quelle: Spiber - Fotolia.com
Gefährlicher ist
dagegen die Knochenfluorose. Diese
lähmende Krankheit macht sich durch Symptome wie Knochen- und Muskelschmerzen,
Muskelschwäche und Verdauungsbeschwerden bemerkbar und führt schließlich zu Osteoporose, porösen Zähnen und
Nierenproblemen. Menschen, die routinemäßig 10 bis 20 Milligramm Fluorid
täglich über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren aufgenommen haben oder 2,5
Milligramm täglich über mindestens 40 Jahre müssen solche Gesundheitsprobleme
befürchten. Im schlimmsten Fall wird die Wirbelsäule durch übermäßige
Kalkeinlagerungen völlig steif und unbeweglich.
»Obwohl Fluorid als
wichtiger Mikronährstoff für die menschliche Gesundheit angesehen wird, zur
Vorbeugung gegen Karies und zur Förderung gesunder Knochen, kann eine
übermäßige Zufuhr in der Ernährung nachteilige Auswirkungen haben«, sagen die
Forscher. »Menschen trinken vielleicht große Mengen Tee zusätzlich zu anderen
Fluorid-Quellen in der Ernährung, ohne sich möglicher Probleme bewusst zu sein.
Tatsächlich sind in Großbritannien und Amerika Fälle von Knochenfluorose
dokumentiert worden, bei Personen, die mehr als die übliche Menge an billigem Tee konsumierten.«
Quelle: Laura Chan, Aradhana Mehra, Sohel Saikat, Paul Lynch, Human
exposure assessment of fluoride from tea (Camellia sinensis L.): A UK based
issue?, Food Research International, Volume 51, Issue 2, May 2013, Pages
564-570, ISSN 0963-9969, DOI: 10.1016/j.foodres.2013.01.025
Bundesinstitut für
Risikobewertung: »Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden in Kräutertees und Tees
sind zu hoch«, Pressemitteilung 18/2013 vom 15.06.2013
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