Donnerstag, 23. Januar 2014

Eine Reise in die Welt des Tees und zurück (Teil 5)

Teesorten

Wer sich heute eine Tasse Tee zubereitet, benutzt fast ausschließlich getrocknete Teeblätter dafür. Ursprünglich wurde Tee jedoch mit frisch geernteten Teeblättern zubereitet. Da dieser jedoch nicht lange lagerfähig ist, wurden die Teeblätter durch den Herstellungsprozess (Teil 4) lagerfähig gemacht. Dabei werden je nach Grad der Oxidation unterschiedliche Geschmacksrichtungen erreicht. Daraus ergeben sich vier Hauptteearten, denen zahlreiche Teesorten zugeordnet werden.
  • Grüner Tee: Grüntee erfährt keine Oxidation. Nach dem Welken werden die Blätter kurzzeitig erhitzt, was die Oxidation verhindert. Geschmacklich ist Grüntee etwas herber als schwarzer Tee, weil er durch die nicht gewollte Oxidation mehr Gerbstoffe enthält. Grüner Tee ist vor allem in Japan sehr beliebt. Die bekanntesten Sorten Grüntee sind Gyokuru, Bancha und Sencha aus Japan, Gunpowder, Li Zi Xiang und Cun Mee aus China.

  • Weißer Tee: Diese Teeart erfährt nur eine sehr kurze Oxidation (2 Prozent). Die jungen Teeknospen sind von einem weißen, seidenarteigen Flaum umschlossen, der dem Tee seinen Namen gab. Zur Herstellung von weißem Tee werden nur Spitzenqualitäten verwendet. Kenner schätzen sein süß-liebliches Aroma und den geringen Gerbstoffanteil. So schmeckt der Tee auch beim zweiten Aufguss nicht bitter. Die bekanntesten Sorten sind Pai Mu Tan (weiße Pfingstrose), Yin Long (Silberdrache) und Yin Zhen (Silbernadel).


  • Oolong: Diese traditionelle chinesische Teesorte wird etwa halb so lange oxidiert wie schwarzer Tee. Gestoppt wird dieser Prozess, indem der Tee in Eisenpfannen erhitzt wird. Sein Aroma ist wohlriechend und blumig und die Teeblätter können ebenfalls mehrmals aufgegossen werden. Bekannte Oolong-Sorten sind Oriental Beauty und Dong Ding Oolong aus Taiwan, Te Kwan Yin und Phönix Dan Cong aus China.


  • Schwarzer Tee: Erfährt die längste Zeit der Oxidation. Der Prozess wird erst abgebrochen, wenn die Teeblätter eine kupferrote Farbe angenommen haben. Deshalb wird schwarzer Tee in Ostasien roter Tee genannt. In Europa hat schwarzer Tee einen Marktanteil von 90 Prozent. Als Großbritannien das Handelsmonopol für China 1834 verlor, wurde in den britischen Kolonien Indien, Sri Lanka und Afrika hauptsächlich schwarzer Tee produziert, um sich von China zu unterscheiden. Die bekanntesten Sorten sind Darjeeling und Assam aus Indien sowie Ceylon aus Sri Lanka.