Freitag, 25. Oktober 2013

Eine Reise in die Welt des Tees und zurück (Teil 2)

Die Ursprünge der Teepflanze

Die Spur zu den Anfängen des Tees führt nach China. Allerdings verliert sie sich etwa 1000 v. Chr. Bis zu dieser Zeit sind großflächige Anpflanzungen von Tee im Reich der Mitte belegt. Als sicher gilt auch die Erhebung einer Teesteuer zu Zeiten der Qindynastie ab 221 v. Chr. In den chinesischen Legenden findet Tee jedoch schon viel früher Erwähnung. Die Entdeckung des Tees wird dem chinesischen Volkshelden Shennong zugeschrieben. Vor 4750 Jahren sollen ihm herumwirbelnde Blätter in seinen köchelnden Wasserkessel gefallen sein. Der so entstandene Sud soll ihn erfrischt und ermuntert haben. 

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Shennong, der „göttliche Bauer“, gilt in China als Urahne und einer der drei Erhabenen, auf die die Gründung der Kultur zurückzuführen ist. Seine zahlreichen Forschungen über Kräuter und Wurzeln beschrieb er in dem Buch „Des göttlichen Bauern Buch von Wurzeln und Kräutern“. Der Titel deutet schon an, dass Tee zu jener Zeit vorwiegend als Medizin verabreicht wurde. Auch als Opfergabe fand er Verwendung. Tee als Genussmittel konnte sich erst zu Zeiten der Tangdynastie von 618 bis 907 durchsetzen. Hier wurde er am Kaiserhof von der Oberschicht getrunken und später auch vermehrt von den Mönchen buddhistischer Klöster. In diese Zeit (760) fällt auch das weltweit erste Buch über Tee mit dem Titel „Chajing“ , das ausschließlich von Tee handelte. Der Autor Lu Yu erhielt später den Beinamen „Gott des Tees. Von nun an eroberte der Tee immer mehr Schichten der Bevölkerung. Während der Songdynastie von 960 bis 1279 war der Teegenuss noch den Familien der Oberschicht vorbehalten. Erste Exporte nach Korea und Japan machten das aromatische Getränk auch in den umliegenden Regionen bekannt. In China wurden Teewettbewerbe eingeführt, bei denen die besten Teesorten des Landes ermittelt wurden. 1271 proklamierte ein Enkel von Dschingis Khan die Yuandynastie, die bis 1368 andauerte. Zu dieser Zeit eroberte der Tee die gesamte Bevölkerung. Es entstanden Teehäuser, in denen Teemeister für die Zubereitung verantwortlich waren. 

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Eine Reise in die Welt des Tees und zurück (Teil 1)


In der Liste der am meisten konsumierten Getränke weltweit liegt Tee schon seit Jahren nach Wasser auf Platz zwei. Auch bei den Deutschen ist das aromatische Getränk sehr beliebt, wenngleich hierzulande die Anzahl der Kaffeetrinker noch überwiegt. Kaffee wird allerdings vorwiegend am Morgen genossen. Tee ist dagegen ein Allround-Getränk. Am Morgen weckt er die Lebensgeister. Mit 50 Milligramm Koffein enthält schwarzer Tee immerhin halb so viel dieses Wachmachers wie eine Tasse Kaffee. In Form von Kräuter- oder Früchtetee löscht er tagsüber den Durst. Abends trägt eine Tasse Tee zur Entspannung bei.

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So verwundert es nicht, dass Tee im Konsumverhalten auf dem Vormarsch ist. 2012 lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Tee in Deutschland bei ca. 27* Litern. Damit bringen es die Deutschen auf etwa 19000* Tonnen Tee im Jahr. Der größte Teil davon fällt auf schwarzen und grünen Tee. Der Rest wird als Kräuter- und Früchtetee konsumiert. Schon seit Jahrtausenden wird Tee getrunken. Die komplexe Vielfalt der Inhaltsstoffe und Zubereitungsarten macht Tee zum Tausendsassa unter den Heißgetränken. Neben der traditionellen Teepflanze Camellia sinensis werden für die Teezubereitung auch Knospen, Stängel, Blätter, Blüten, Wurzeln oder Früchte zahlreicher anderer Pflanzenarten verwendet. Begeben Sie sich mit uns auf eine Reise in die Welt des Tees und lernen Sie Teesorten, Anbaugebiete und die Art und Weise kennen, wie man ihn in anderen Teilen der Welt genießt.


Quelle: *http://www.teeverband.de/wirtschaft/pdf/WFT_2013_DE_final_27-JUNI.pdf

Dienstag, 8. Oktober 2013

Billiger Tee macht krank!

Der Fluoridgehalt in 38 Teeprodukten wurde von einem Team von Wissenschaftlern der Universität von Derby untersucht. Die Forscher analysierten sowohl trockenen Tee als auch einen Teeaufguss mit einer Ziehzeit von zwei Minuten und verglichen die Fluorid-Spiegel, die jemand bei einem durchschnittlichen Konsum von vier Tassen oder einem Liter Tee hat. Die empfohlene Höchstmenge, die ein Erwachsener täglich aufnehmen sollte, liegt bei drei bis vier Milligramm. Die Forscher entdeckten allerdings in den preiswerten Teemischungen 75 bis 120 Prozent der empfohlenen Tageshöchstmenge. Durchschnittlich enthielt ein Liter billiger Supermarkt-Tee sechs Milligramm Fluorid.

Das Forschungsteam stellte auch erhebliche Unterschiede im Fluoridgehalt bei billigen Schwarzteemischungen der Supermärkte fest. Doch wie kommt das Fluorid in den Tee? Teepflanzen reichern sich während ihres Wachstums mit Fluorid an und die ältesten Blätter enthalten das meiste Fluorid. Gerade diese Teeblätter werden aber zu billigem und kräftigem Tee verarbeitet.
Eine hohe Zufuhr von Fluoriden kann eine Reihe von Gesundheitsbeschwerden verursachen.

Als Folge kann die weniger gefährliche, aber unschöne Zahnfluorose auftreten, die weiße und braune Verfärbungen auf der Zahnschmelzoberfläche verursacht und den Zahn weniger widerstandsfähig gegen Karies macht. Das verleiht den Zähnen ein unschönes fleckiges Aussehen und macht jedes strahlende Lächeln zunichte. Es ist darüber hinaus ein Zeichen, dass Fluorid bestimmte Enzyme im Körper geschädigt hat.

Quelle: Spiber - Fotolia.com

Gefährlicher ist dagegen die Knochenfluorose. Diese lähmende Krankheit macht sich durch Symptome wie Knochen- und Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Verdauungsbeschwerden bemerkbar und führt schließlich zu Osteoporose, porösen Zähnen und Nierenproblemen. Menschen, die routinemäßig 10 bis 20 Milligramm Fluorid täglich über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren aufgenommen haben oder 2,5 Milligramm täglich über mindestens 40 Jahre müssen solche Gesundheitsprobleme befürchten. Im schlimmsten Fall wird die Wirbelsäule durch übermäßige Kalkeinlagerungen völlig steif und unbeweglich.

»Obwohl Fluorid als wichtiger Mikronährstoff für die menschliche Gesundheit angesehen wird, zur Vorbeugung gegen Karies und zur Förderung gesunder Knochen, kann eine übermäßige Zufuhr in der Ernährung nachteilige Auswirkungen haben«, sagen die Forscher. »Menschen trinken vielleicht große Mengen Tee zusätzlich zu anderen Fluorid-Quellen in der Ernährung, ohne sich möglicher Probleme bewusst zu sein. Tatsächlich sind in Großbritannien und Amerika Fälle von Knochenfluorose dokumentiert worden, bei Personen, die mehr als die übliche Menge an billigem Tee konsumierten.«


Quelle: Laura Chan, Aradhana Mehra, Sohel Saikat, Paul Lynch, Human exposure assessment of fluoride from tea (Camellia sinensis L.): A UK based issue?, Food Research International, Volume 51, Issue 2, May 2013, Pages 564-570, ISSN 0963-9969, DOI: 10.1016/j.foodres.2013.01.025
Bundesinstitut für Risikobewertung: »Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden in Kräutertees und Tees sind zu hoch«, Pressemitteilung 18/2013 vom 15.06.2013